Grundlagen eines Schwimmteiches
In der heutigen Zeit wird es für uns Menschen immer wichtiger, unsere Lebensqualität zu verbessern. Genau darin liegt auch der Grund, warum Schwimmteiche immer beliebter werden.
Ein Natur-Schwimmteich ist jedoch mehr als nur eine Kombination aus Swimmingpool und Biotop. Er schafft einen neuen, gemeinsamen Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Das Schwimmen in weichem, hautfreundlichem und sauberem Wasser ist ein unvergleichliches Badevergnügen. Ein Naturschwimmteich verwandelt Ihren Garten in eine einzigartige, idyllische Oase. Einfach zum Eintauchen und Wohlfühlen.
Aufgrund unserer Erfahrung, die wir auf diesem Gebiet unter anderem in Österreich, dem Ursprungsland der Schwimmteiche sammelten, wissen wir genau, wie wichtig es ist, dem künftigen Schwimmteichbesitzer ein komplexes Gesamtkonzept zu bieten. Damit können wir Ihnen auch trotz der natürlichen Schwankungen (Witterung, Nährstoffeintrag) eine möglichst gleichbleibende Wasserqualität gewährleisten.
System
System
Verwendete Technik:
Für die Wasserumwälzung des Teiches wird eine selbstansaugende Pumpe verwendet. Der Pumpenschacht wird außerhalb des Teiches, in Teichnähe, eingebaut. Zusätzlich befindet sich im Pumpenschacht ein Luftinjektor, so dass ein Wasser-Luftgemisch in den Teich zurückgeführt wird. Dies gewährleistet auch in den Nachtstunden, wo die Pflanzen durch Atmung Sauerstoff verbrauchen, einen ausreichenden Sauerstoffgehalt im Wasser.
Einer der großen Vorteile des Injektorverfahrens ist, dass keine zusätlichen technischen Komponenten eingesetzt werden müssen. Somit spart man vorallem Wartungs- und Unterhaltungskosten. Die durchschnittliche tägliche Betriebsdauer von unserem System beträgt 8 Stunden.*
Zur weiteren technischen Ausstattung gehören der Skimmer und die Bodenansaugung. Der Skimmer dient der Oberflächenwasseransaugung, die die Wasseroberfläche von Schwebmaterialien wie Laub reinigt.
Damit der Teich auch abends und nachts im hellen Licht erscheinen kann, können Unterwasserscheinwerfer beim Aufbau der Teichböschung integriert werden.
* kann von Teich zu Teich leicht variieren
Unsere Technik setzt sich aus folgenden Modulen zusammen:
Kinnemann Technik Modul mit Luftinjektor
Begrenzender Faktor für den Abbau von organischer Substanz ist
Sauerstoff. Um ausreichend Sauerstoff im System zu halten ist die
Photosynthese nicht ausreichend. Der Sauerstoff wird über
Verteilungsrohre im Schwimmteich verteilt.
Kinnemann Premium Paket
Kreiselskimmer Profiskim zum Aufrüsten des Kinnemann Technik Modul
mit Luftinjektor, Verbesserung der Saugwirkung durch einen
Kreiselskimmer, da dieser volle 360° die Oberfläche absaugt, inkl.
hochwertigen Edelstahlauffangskorb.
Kinnemann Modul Intensivfilter
Dabei handelt es sich um einen Intensivfilter, aufgebaut ähnlich wie bei einem
Tropfkörper der Kläranlagentechnik.
Es ist ein in sich geschlossenes, separat abgedichtetes Modul, das so
eingebaut ist, dass der Endwasserspiegel mind. 1 cm unter der
Oberkante des Moduls liegt. Prinzip der "definierten Zwangsdurchströmung" inkl. Filtermedium.
Kinnemann Plant Modul
Dabei handelt es sich um einen bepflanzten Kiesfilter mit einer
Zwangsdurchströmung.
Ausgewählte Repositionspflanzen (Klärpflanzen) werden in ein spezielles
Filtersubstrat gesetzt. Die ausgewählten Repositionspflanzen werden in
den Kiesfilter gepflanzt und über das Biotop-Luftmodul belüftet.
Pflanzen werden in Abstimmung mit den Auftraggeber gesetzt !!!
folgende Pflanzen könnten beispielsweise in der Regenerationszone gepflanzt werden:
Unterwasserpflanzen:
Raues Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
Wasserpest (Elodea canadensis)
Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Glänzendes Schwimmkraut (Potamogeton crispus)
Pflanzen für die Flachwasserzone:
Zierliche Segge (Carex acuta)
Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus)
Blutweiderich (Lythrum salicaria)
Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia)
Bitte beachten:
Eine Genehmigung für Teiche über 100m³ ist in den meisten Bundesländern erforderlich. Informationen dazu können vom zuständigen Bauamt eingeholt werden.
Soll der Schwimmteich öffentlich genutzt werden, ist zusätzlich erfahrungsgemäß eine wasserrechtliche Genehmigung notwendig. Für private Zwecke ist dies meist nicht relevant.
Bauweise
Bauweise
Ein Naturschwimmteich besteht aus zwei wesentlichen Bereichen. Zum einen ist das der Schwimmbereich (Tiefenbereich), dem sich der zweite Bereich, der Flachwasserbereich mit Regenerations- und Klärzone angliedert.
In den Flachwasserbereich werden Schwimm- und Sumpfpflanzen gesetzt. Diese haben die Funktion, Nährstoffe zu binden. Gleichzeitig versorgen sie den Teich mit Sauerstoff und tragen somit zur Selbstreinigung des Schwimmteiches bei.
Um den Schwimmbereich von der Regenerationszone zu trennen, sind verschiedene Bauweisen möglich. Welche Art und Weise diese Abgrenzung haben soll, ist letztendlich abhängig von den Gegebenheiten und dem eigenen Geschmack.
1. Bauweise mit Holzpalisaden
Bei der Verwendung von Holzpalisaden für die Trennung von Schwimm- und Regenerationszone sind steile Böschungen möglich. Holzpalisaden werden an den Böschungsrand verbaut und umgrenzen den Schwimmbereich. Die Palisaden werden anschließend mit Rollkies hinterfüllt.
Als optisches Highlight können einzelne Rundsteine im Flachwasserbereich platziert werden.
2. Bauweise mit Rundsteinen
Wenn die Böschungen mit Rundsteinen verbaut werden, ist diese etwas flacher zu gestalten. Der Teich wird mit Rundsteinen und Rollkies verbaut.
3. Bauweise mit Mauersteinen
Eine weitere Möglichkeit den Schwimmbereich von der Regenerationszone abzugrenzen, besteht in der Verwendung von Mauersteinen (Naturstein). Bei dieser Variante kann die Teichböschung steil ausgestaltet werden.
Beispiel Bau eines Schwimmteiches mit Palisaden Zerbst 2004
Planungsphase
Planungsphase
Die nachfolgenden Abbildungen zeigen ein Beispiel, anhand dessen wir Ihnen die Bauweise von Schwimmteichen erläutern wollen. Bei diesem Schwimmteich handelt es sich um eine Palisadenbauweise.
In der Planungsphase wird intensiv auf die Wünsche des Kunden eingegangen. Nach dem Motto "Es ist alles möglich" versuchen wir jeden Kundenwunsch zu realisieren.
Durch den ersten Entwurf hat man einen guten Gesamteindruck sämtlicher Gestaltungsvarianten. Während dieser Phase sind Änderungen und Ergänzungen problemlos möglich. Bereits bei der Planung muss festgelegt werden, wo die Systemelemente positioniert werden sollen und wo z.B. der für jeden Schwimmteich notwendige Notüberlauf installiert werden soll. Nur durch eine präzise Planung lässt sich eine problemlose Bauphase gewährleisten.
Baubeginn
Baubeginn
Nach abgeschlossener Planung und Vorbereitung der Baustelle kann der erste Spatenstich erfolgen. In diesem Beispiel wurde für die Bauarbeiten Kleintechnik verwendet, da das Befahren mit Großtechnik auf dem Gelände nicht möglich war. Vor Beginn der Erdarbeiten wurde die Teichgröße gekennzeichnet. Dies findet nach Möglichkeit mit dem Kunden gemeinsam statt. Somit können kurzfristige Veränderungen am besten realisiert werden. Als erstes wird die Grasnarbe entfernt, da sämtliches organisches Material als Untergrund ungeeignet ist. Bei den Erdarbeiten sind fundierte Kenntnisse über den Bodentyp sehr wichtig.
Erdarbeiten
Erdarbeiten
Die Erdarbeiten tragen einen sehr wesentlichen Teil zum erfolgreichen Bau eines Naturschwimmteichs bei. Denn umso genauer und präziser die Böschung, die Dammkrone und der Böschungsgrund ausgearbeitet werden, umso geringer fallen die Nacharbeiten aus. Der je nach Bauweise unterschiedlich ausfallende Böschungswinkel (von 45 - 80°) ist für den späteren Bauerfolg entscheidend.
Besonderheiten
Besonderheiten
Eine Besonderheit beim Bau des abgebildeten Naturschwimmteiches war das Herausarbeiten der erhöhten Böschung. Der Schwimmteich liegt somit über dem Erdniveau. Dies ist eine Besonderheit, welche dem extrem hohen Grundwasser und dem unmittelbar angrenzenden Bach geschuldet ist. Da es von Natur aus unüblich ist, dass sich Wasser an einem erhöhten Punkt befindet, werden später verschiedene Sichtachsen erstellt. Durch die größere Böschung ist eine attraktive Gestaltung des Umfeldes möglich.
Folienschutz Vliesschicht
Folienschutz Vliesschicht
Um später einen gleichmäßigen Wasserstand gewährleisten zu können, wird mittels Lasergerät die Endhöhe ermittelt. Erst nach kompletter Herstellung des Untergrundes wird der von großen Steinen beräumte Boden mit Spezialvlies ausgelegt. Dabei handelt es sich um ein 300g/m² dickes Geovlies, welches unverrottbar ist. Dieses wird punktuell miteinander verschweißt.
Das Wichtigste die Folie
Das Wichtigste die Folie
Über dem Vlies wird die Folie verlegt. Wir verwenden eine ECB-Folie (Mischung aus Ethylen-Copolymerisat). Diese Folie erhielt 1990 den Umweltpreis der Republik Österreich. Die Folie ist selbstverständlich PVC-frei. Das ist sehr wichtig, da PVC oft in erheblichem Umfang schwere Umweltgifte, wie zum Beispiel Cadmium oder Schwermetalle freisetzt und keine Weichmacher enthält. Wir haben die besten Erfahrungen mit der Durabit-Qualitätsfolie.
Weitere Merkmale dieser Folie:
- 2 mm stark
- frei von Chlor, Halogenen und Weichmachern
- enthält kein PVC und somit keinerlei Umweltgifte
- biologisch neutral (Wassergefährdungsklasse 0)
- UV-stabil
- alterungsbeständig und verrotungsfest
- resistent gegen Nagetiere und Mikroorganismen
- wurzelfest
- sehr hohe Reiß- u. Dehnfähigkeit (bis zu. 800% Dehnfähigkeit, ohne Gewebe verarbeitet)
Das Wichtigste die Folie (Teil 2)
Das Wichtigste die Folie (Teil 2)
Die Folie wird von uns vor Ort mit einem Heißluftdruckgerät (Kombikeilschweißautomat) der Firma Leister eingeschweißt.
Das Verschweißen der einzelnen Bahnen geschieht durch eine 5 cm breite Naht. Diese Nahtbreite hält allen benötigten Anforderungen stand.
Die Schweißarbeiten werden zum großen Teil direkt im Teich durchgeführt. Dadurch bilden sich weniger Hohlräume und Falten und der Verschnitt ist am geringsten.
Die Folie wird bei 600° C verschweißt.
Weitere Lage Schutzvlies
Weitere Lage Schutzvlies
Zum Schutz der Folie werden die Böschungsbereiche mit Vlies abgedeckt. Das Vlies wird punktuell verschweißt, damit es nicht verrutscht. Zur Abgrenzung des Schwimmbereiches werden gehobelte Kanthölzer verwendet. Diese sind unbehandelt. Somit können später keine gesundheitsschädlichen Stoffe austreten. Da sich die Kanthölzer später vollständig unter Wasser befinden und somit kein Sauerstoffkontakt besteht, können sie nicht verrotten.
Schwimmteichgrund
Schwimmteichgrund
Die Schwimmteichsohle wird durch eine Betonschicht (wasserundurchlässig, B25) gebildet. Dadurch ist bei der späteren Pflege des Naturschwimmteiches ein minimaler Aufwand notwendig, denn der Schwimmteichboden lässt sich durch die glatte Oberfläche der Betonschicht leicht reinigen. Die Betonschicht dient gleichzeitig als Befestigung für die Kanthölzer.
Die Palisadenbauweise empfiehlt sich immer dort, wo man relativ wenig Platz zur Verfügung hat, denn mit dieser Bauweise sind Böschungswinkel bis 80° möglich. Somit kann man den vorhandenen Platz optimal ausnutzen und gewährleistet einen angemessenen Schwimmbereich. Zum anderen ist sie aber auch in diesem Beispiel von Vorteil, wo man auf Grund schwieriger Transportverhältnisse weniger Rundsteine einbauen muss.
Fertiger Boden und Palisaden
Technik und Pumpenschacht
Technik und Pumpenschacht
Installation der Technik im Pumpenschacht. Alle Leitungen werden im Pumpschacht angeschlossen, wo die Pumpe sicher untergebracht ist.
Die Pumpe dient zur Sauerstoffanreicherung des Wassers. Über eine im Pumpschacht enthaltene Zeitschaltuhr wird die Pumpe dann zugeschaltet, wenn der Teich biologisch bedingt eine geringe Sauerstoffsättigung besitzt. Die Oberflächenansaugung (Skimmer) und die Tiefenansaugung führen ebenfalls in den Pumpenschacht. Des Weiteren ist eine Leitung für den Adsorber vorgesehen. Das Adsorber-Modul ist ein in sich geschlossener Intensivfilter, welcher durch das Wasser-Luftgemisch der Pumpe von unten nach oben durchströmt wird (Prinzip der definierten Zwangdsdurchströmung). Für zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten (Bachlauf, Quellstein) sind weitere Anschlüsse vorhanden.
Fertigstellung
Fertigstellung
Fertigstellung des Steges und Bepflanzung des Naturschwimmteiches mit ausgewählten Repositionspflanzen. Erste Befüllung des Teiches.
Zur Errichtung des Holzsteges wird Lärche verwendet. Als Deckschicht bieten sich Riffelbohlen an, da sie widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen sind, selbst bei Nässe rutschfest sind und optisch attraktiv wirken. Nun müssen sich die Pflanzen nur noch entwickeln.